Lebensfreuden

Italien auf der Terrasse

Donnerstag 15 Juni 2017 - 01:10:02
italien.jpeg Wir hatten am Morgen schon beschlossen, es wird gefüllte Tomaten geben.

Wir hatten den ganzen Tag auf der Terrasse gefaulenzt und gemütlich in unseren Liegen verbracht, doch nun war es allmählich Zeit, sich um das Abendessen zu kümmern.
Ich schaute zu meinem geliebten Wesen von Mann, der noch auf der Liege vor sich hin döste, und beschloss den Anfang zu machen, erhob mich von meiner Liege und ging ins Haus in die Küche. Dort warteten schon ganz geduldig alle Zutaten auf mich.
Ich fing an die Tomaten auszuhöhlen, als mich zwei Arme mit großen Händen, die mir sehr bekannt waren, meine Taille umfassten und mir mein geliebtes Wesen von Mann ins Ohr flüsterte, dass er für uns draußen den Tisch decken werde, ich aber keine Fragen stellen sollte. Sein Grinsen dabei war schon sehr verdächtig.
Im nächsten Moment befand er sich auch schon am Wohnzimmerschrank, öffnete die Schubladen, eine nach der anderen, und schließlich mit einem “Hab ich euch!“ die noch frisch eingepackten Wachstuchdecken in den Händen hielt, die Schublade wieder schloss und zurück auf die Terrasse ging!
Ich widmete mich weiter dem Abendessen und versuchte mich darauf zu konzentieren, das Geschiebe und Gerücke auf der Terrasse nicht zu hören.
Ich war schon etwas verwundert, dass mein geliebtes Wesen von Mann mit all seinen auf die Terrasse transportierten Dingen sprach und knurrig stöhnte, wenn etwas nicht recht klappte, aber ich sollte ja keine Fragen stellen.
Was mir allerdings schwer fiel, als es im Schlafzimmer polterte und gleich darauf die Matratze unseres Bettes die Treppe heruntergerutscht kam. Einen Moment lang schauten wir uns an und ich hatte es auf den Lippen: „Was zum Kuckuck treibst du denn da?“ Doch bevor ich es aussprechen konnte, waren die Matratze und mein Mann auch schon draußen.
Er schleppte das Bettzeug, Gläser mit Kerzen, Tücher und Wein nach draußen.
Ich beschäftigte mich damit, das Ciabatta-Brot in Scheiben zu schneiden und legte es in den Brotkorb, der kurz darauf, sowie auch Messer und Gabel samt Weingläsern von ihm nach draußen befördert wurden.
„Also, ich wäre dann fertig, mein Schatz“, grinste er mich an. „Gut“, sagte ich, nahm unsere Tomaten aus dem Ofen und platzierte sie mit etwas Bohnensalat auf die Teller, die er mir zum Glück noch gelassen hatte.
Gemeinsam gingen wir mit den Tellern nach draußen und ich staunte, was aus unserer Terrasse geworden war. Ein kleines, schön gepolstertes Paradies, die Kerzen ringsherum sorgten für Romantik und die bunten Tücher hüllten alles in eine Farbenpracht, dass man hätte meinen können, mitten auf einer Blumenwiese zu sitzen. Der Wein wartete schon darauf probiert und das Essen gekostet zu werden. „Nimm Platz!“ Mein Mann deutete auf die bunt gepolsterte Matratze und ich setzte mich.
Italien 1
Er reichte mir ein Glas Wein und wir stießen an, nahmen Brot und fingen an, unser Essen zu genießen.
Es war herrlich auf der Terrasse. Hin und wieder wehte eine leichte Sommerbrise um uns herum und es war wie im Urlaub.
„Na, mein Schatz? Mein geliebtes Wesen von Mann sah mich mit seinen schon leicht vom Wein getrübten Augen an. „Ist ein bißchen wie in Italien!“ Nicht dass wir je dort gewesen wären.
„Ja, mein Herz, Italien auf der Terrasse!“
Wir genossen noch eine Flasche Wein und noch so manches andere auf dieser sommerlichen Terrasse, doch die Einzelheiten überlassen wir der Fantasie!

Hilda



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